27 O 873/08 - 18.12.08 - Salter vs. Moll - Schadensersatz nach 8 Jahren
Aus Buskeismus
In der Sache 27 O 873/08 ging es um einen Film, welcher zur Berlinale 2001 gezeigt wurde... Nein, es ging nicht um den Film selber, es ging um den Trailer zu diesem Film... 8 Jahre später! Angeblich hatte der (Haupt?)Darsteller nichts von den Szenen gewusst und den Trailer erst im Februar 2008 zum ersten mal gesehen.
| BUSKEISMUS Bericht |
[bearbeiten] Salter vs. Moll
18.12.08, 11:00 27 O 873/08 Salter vs. Moll
[bearbeiten] Richter
Vorsitzender Richter am Landgericht Herr Michael Mauck
Richter am Landgericht Herr von Bresinsky
Richterin am Landgericht Frau Becker
[bearbeiten] Die Parteien
Klägerseite: Kanzlei: Preu, Bohlig und Kollegen; vertreten durch RAin Warnicke und Herr Salter persönlich
Beklagtenseite: Kanzlei: Hennig, Nieber, Stechow; vertreten durch RAin Grumme und Herr Moll persönlich
[bearbeiten] Bericht der Pseudoöffentlichkeit
Beobachter von der Pseudoöffentlichkeit: E. Schälike
Pseudoöffentlichkeit erschien leider 5 min zu spät... Diskussion ging gerade um eine DVD, welche zur Berlinale 2001 gezeigt wurde und Herr Hennig solle ein Exemplar haben...
Beklagter Herr Moll: ...gefordert, dass Kassette vernichtet wird... Sie können jetzt nicht verlangen, dass diese an Sie ausgehändigt wird...
Beklagtenanwältin Frau Grumme: ...8 Jahre her... jetzt streiten, dass Beweismittel ausgehändigt werden soll... jetzt wird nicht geglaubt, dass es diesen Film gar nicht mehr gibt...
Klägeranwältin Frau Warnicke: ...erst jetzt erfahren, worum es in dem Film überhaupt geht... Ihre Schrift...
Beklagter Herr Moll: ...2 Exemplare...
Klägeranwältin Frau Warnicke: ...das sind Kopien...
Beklagter Herr Moll: ...nein, das stimmt nicht... ich bin Filmemacher... inhaltlich war es klar... er hatte den Wunsch, dass Änderungen gemacht werden... und zwar die, die handschriftlich hinzugefügt wurde... hier Original... hier Kopie... man sieht Durchdruck...
Kläger Herr Salter: ...never seen it... how can I have signed it when I have never seen… it´s a project… with keywords which changed the meaning of the subject…
Beklagtenanwältin Frau Grumme: ...Kläger wusste, dass Film vorbereitet wird... er wusste, worum es geht...
Richter Bresinsky: ...ganz so sicher kann er sich ja nicht sein, dass er es unterschrieben hat... erst kann er sich nicht erinnern...
Kläger Herr Salter: ...I pointed it out in the trailer...
Beklagter Herr Moll: ...for the existence of this film… I don´t understand.. after all this time... we have never done anything with the copy…
Kläger Herr Salter: ...every time we corresponded… I asked you for copies… you never sent anything back to me…
Beklagter Herr Moll: ...you never corresponded...
Kläger Herr Salter: ...the first time I saw the the movie was I saw the trailer, this was in February... the reason you did not send a copy to me of the movie… you knew… why not use my full legal name…
Beklagter Herr Moll: ...ich habe keine Schuld daran... name on the toolname...
Kläger Herr Salter: ...Internet... my sister, my grandmother... ask me.. is horrifying...
Richter Mauck: ...ich habe zu Protokoll genommen, dass der Kläger bestreitet, dass unterschrieben zu haben...
Beklagter Herr Moll: ...das stimmt nicht... er hat das nicht gesagt...
Klägeranwältin Frau Warnicke: ...gesagt, das sieht aus wie seine Unterschrift... nicht unterschrieben...
Beklagtenanwältin Frau Grumme: ...das wird Urkundenfälschung...
Beklagter Herr Moll: ...you signed this...
Richter Mauck: ...er hat gesagt, dass es nicht unbedingt darauf ankommt, da in dem Film Szenen vorkommen, die ... das kann doch nicht sein...
Beklagter Herr Moll: ...es ist jetzt 8 Jahre her...
Richter Bresinsky: ...selbst wenn es unterschrieben wurde, Frage ist, ob Sie hätten Szenen zeigen dürfen... teilweise Gewaltszenen... Mann in gekacheltem Raum... unstreitig nicht Herr Salter...
Beklagter Herr Moll: ...8 Jahre später...
Richter Mauck: ...dazu kommen wir noch...
Richter Bresinsky: ...Sie sagen doch nicht, ich hab´ ihm Film gezeigt und er sagte ok...
Klägeranwältin Frau Warnicke: ...Film kam in Berlinale 2001... er hat also erst unterschrieben und dann wurde gezeigt...
Richterin Becker: ...er hat also blind unterschrieben...
Beklagter Herr Moll: ...normalerweise holt man sich den Release bevor man die Kamera überhaupt anmacht...
Richter Bresinsky: ...wenn jemand die Erlaubnis abgibt, Bildnis darf gezeigt werden, selbst für Nacktszenen, willigt man doch nicht automatisch ein, dass sexuelle Gewaltszenen gezeigt werden dürfen...
Richter Mauck: ... [an den Kläger]...würde es Ihnen ausreichen, wenn Herr Hennig eine eidesstaatliche Versicherung abgibt, dass Kopie vernichtet wurde?
Klägeranwältin Frau Warnicke: ...ja, es würde ausreichen... aber es geht um Inhalte...
Beklagter Herr Moll: ...der Film beschreibt meine Probleme zur damaligen Zeit...
Beklagtenanwältin Frau Grumme: ...können Sie beschreiben, wie lang die Szenen sind, um die es hier geht...
Beklagter Herr Moll: ...ah, ah...
Beklagtenanwältin Frau Grumme: ...Flashes!...
Beklagter Herr Moll: ...ja, äh...
Klägeranwältin Frau Warnicke: ...ich kenne den Film nicht, aber gekachelter Fußboden... auch kurze Szenen sind genug...
Richter Mauck: ...heute eine eidesstaatliche Versicherung abgeben ... [Belehrung]... erklärt, dass er einziges Exemplar, welches er hatte, RA Hennig gegeben habe und dieser es vernichtet habe ... [diktiert]...möglicherweise ausreicht...
Klägeranwältin Frau Warnicke: ...Kostenerstattung?
Richter Mauck: ...Unterlassungsanspruch... Vernichtungsanspruch... Klageerweiterung... man versteht nicht, warum nicht als Klage... Auftrag im Februar 2008... Frage an Kläger gerichtet...
Richter Bresinsky: ...er ist auf reisen... und teilt im August mit... ohne mitzuteilen, dass bereits Schaden entstanden ist...
Klägeranwältin Frau Warnicke: ...er wird wöchentlich angesprochen... der Trailer ist im Internet... er versucht, das zu löschen... er ist Internetdesigner... jeder, der seinen Namen sucht... findet als erstes...
Richter Mauck: ...warum erst jetzt?... es ist 8 Jahre her...
Klägeranwältin Frau Warnicke: ..er hat es erst im Februar 2008 gefunden und ist von seiner Schwester darauf angesprochen worden...
Richter Bresinsky: ...er wusste von Berlinale 2001... hatte englische Zusammenfassung gesehen... wie kann es sein... damals nicht dafür interessiert...
Klägeranwältin Frau Warnicke: ...selbst, wenn er es gesehen hätte... nicht von Drogenabhängigkeit... Obdachlosigkeit...
Richter Bresinsky: ...You did not see the description of the film in 2001?
Kläger Herr Salter: ...I objected... there was my name in the title...
Richter Bresinsky: ...You did not read the description of the film in 2001? You did write or email…
Kläger Herr Salter: ...I did not want my name...
Richter Bresinsky: ...there was an English description of this film…
Kläger Herr Salter: ...I thought... did not do any harm...
Richter Bresinsky: ...did you read the description?
Kläger Herr Salter: ...not the description... I printed out everything but don´t remember… the trailer… my girlfiend thought… it´s disgusting what you did…
Richter Bresinsky: ...er sagt, er hat den Trailer damals nicht gesehen… kann sich nicht erinnern, ob er Beschreibung gelesen hat… jetzt hat er den Trailer gesehen und sagt, dass es nicht schön ist, was man ja verstehen kann…
Beklagter Herr Moll: ...Darren Salter... war niemals auf meiner Webseite... nie kam meine Webseite... wenn man Darren Salter eingibt, kam nie meine Webseite...
Richter Bresinsky: ...Sie sagen, der Trailer war immer im Internet?
Beklagter Herr Moll: ...ja, auf meiner eigenen Homepage... als Referenz...
Richter Bresinsky: ...und wie kommt er auf andere Seiten?
Beklagter Herr Moll: ...der Trailer ist damals geschnitten... und werum er jetzt als Fragezeichen erscheint...
Richterin Becker: ...ich kann immer noch nicht verstehen... warum jetzt plötzlich Schwierigkeiten... Probleme bei der Jobsuche...
Klägeranwältin Frau Warnicke: ...erst im Februar selbst gefunden... von einem Auftraggeben darauf angesprochen...
Richterin Becker: ...vorher nie, und jetzt ein Auftrag verloren gegangen wegen diesem Trailer?
Beklagter Herr Moll: ...ich bezweifle, dass er als Webdesigner im Februar diesen Jahres das erste mal seinen eigenen Namen gegoogelt hat...
Richter Mauck: ...das müssen wir mal sehen... ob es zu einer Geldentschädigung kommt... nach so langer Zeit...
Klägeranwältin Frau Warnicke: ...Frage ist, ob Trailer im Internet veröffentlicht werden darf...
Richter Mauck: ...dann machen Sie doch mal... Geldforderung... 1.500 €...
Richter Bresinsky: ...gibt es Möglichkeiten, sich zu vergleichen?
Beklagter Herr Moll: ...was hätte ich anders machen sollen?
Richter Bresinsky: ...Sie dürfen keine Namen veröffentlichen... Sie haben ihn Darren genannt...
Beklagter Herr Moll: ...ich hätte ihn genauso Stephan nennen können...
Klägeranwältin Frau Warnicke: ...es geht jetzt um Geld... um Schadensersatz... Sie haben die Unterlassungserklärung abgegeben...
Richter Mauck: ...vielleicht erstmal Entschuldigung vom Angeklagten... persönliches Verhalten?... mal für 5 min unterbrechen...
Pause (andere Verhandlung wird zwischengeschoben, vielleicht 30 min)
Beklagter Herr Moll: ...weil ich das schrecklich finde, dass es im Internet so steht... um was es geht, wenn man den namen googlet... Filmedatenbank... Time Rezension...
Klägeranwältin Frau Warnicke: ...Filmbeschreibung in Deutsch...
Beklagter Herr Moll: ...immer traditionell in 3 Sprachen auf Berlinale...
Beklagtenanwältin Frau Grumme: ...es kann nicht nachvollziehbar sein, dass er erst im Februar Kenntnis erlangt habe... nicht als Webdesigner...
Richter Mauck: ...Haben Sie Email an Berlinale hier da? ... Nehmen wir mal die Anträge... beide Parteienvertreter erklären... in Anlage zu 1) für erledigt und verhandeln zu den Kosten... aus 12.11.2008 ... 11.12.2008 Blatt 71/72... Beklagtenvertreter beantragt Erklärungsfrist zu Schriftsätzen vom 11. + 16.12.08 und nimmt Bezug... Frage zum entgangenen Gewinn... können Sie gar nicht sagen...
Beklagtenanwältin Frau Grumme: ...sehr unglaubwürdig... jetzt ½ Jahr später vorgetragen...
Richter Mauck: ...Beklagter bestreitet, dass ein Grund für die Auftragskündigung vorgelegen habe oder der Auftrag überhaupt gekündigt worden sei...
Am Schluss der Sitzung - Beschluss: 3.000 € Geldentschädigung, zum Ersatz des Schadens verpflichtet plus Erstattung der Rechtsanwaltskosten, weitere Kosten: 42% Kläger, 58% Beklagter, alle weiteren Schadensersatzansprüche abgewiesen.
[bearbeiten] Kommentar
Die Verhandlung wurde teilweise in Englisch geführt und Richter Herr von Bresinsky zeigte, dass in ihm weit mehr steckt als nur ein Richter. Die Pseudoöffentlichkeit war etwas erstaunt, dass eine Diskussion in Englisch zugelassen wurde, da die anderen beiden Richter nicht den Eindruck machten, dass ihnen Englisch genauso geläufig war wie Herrn Bresinsky. Zu bemerken ist auch, dass dem Kläger während der Verhandlung durch die Übersetzung mindestens einmal Worte in den Mund gelegt wurden, wie folgende Befragung zeigt:
Richter Bresinsky: ...You did not see the description of the film in 2001?
Kläger Herr Salter: ...I objected... there was my name in the title...
Richter Bresinsky: ...You did not read the description of the film in 2001? You did write or email…
Kläger Herr Salter: ...I did not want my name...
Richter Bresinsky: ...there was an English description of this film…
Kläger Herr Salter: ...I thought... did not do any harm...
Richter Bresinsky: ...did you read the description?
Kläger Herr Salter: ...not the description... I printed out everything but don´t remember… the trailer… my girlfiend thought… it´s disgusting what you did…
Richter Bresinsky: ...er sagt, er hat den Trailer damals nicht gesehen… kann sich nicht erinnern, ob er Beschreibung gelesen hat… jetzt hat er den Trailer gesehen und sagt, dass es nicht schön ist, was man ja verstehen kann…
Die Pseudoöffentlichkeit, die fließend Englisch spricht und versteht, hat nicht gehört, dass der Kläger ein einziges mal in dieser eindeutigen Befragung gesagt hätte, er hätte den Trailer in 2001 nicht gesehen. Er antwortete auf die sehr konkreten Fragen ausweichend und sagte, dass er der Erwähnung seines Namens widersprochen hätte und dass er damals dachte, dass das (wahrscheinlich der Film oder Trailer) keinen Schaden verursachen würde, auch hätte er alles ausgedruckt, aber er könne sich nicht genau erinnern. Der Kläger hat in dieser Befragung NICHT gesagt, dass er erst JETZT den Trailer gesehen hat.
[bearbeiten] Weiterführende Links
Gerichtssprache ist deutsch (oder sorbisch), Art. 194 GVG.
[bearbeiten] Wichtiger Hinweis
Für diesen Bericht gilt, was für alle Berichte gilt: Alles, was in den Berichten steht, entspricht nicht unbedingt der Wahrheit. Beweisen können die Berichterstatter nichts; geurteilt nach den strengen Regeln der Zensurkammern, sind die Recherchen der Berichterstatter erbärmlich. Was in den Berichten in Anführungszeichen steht, ist nicht unbedingt ein Zitat. Oft wird eine falsche Zeichensetzung verwendet. Dafür haben schon mehrere Berichterstatter in Deutschland Heute gesessen. Die Berichterstatter möchten für ihre mangelnde Kenntnis der Grammatik und Syntax bzw. deren nicht exakte Anwendung nicht noch ein weiteres Mal ins Gefängnis. Was als Zitat erscheinen kann, beruht lediglich auf den während der Verhandlung geführten handschriftlichen Notizen. Auch wenn andere Texte, welche nicht in Anführungszeichen stehen, als Zitate erscheinen, sind es keine, denn beweisen können die Berichterstatter als Pseudoöffentlichkeit nichts. Auch Zeugen gibt es keine. Sowohl Anwälte als auch Richter werden sich an nichts erinnern - sie haben Besseres zu tun. Was merkwürdig erscheint, muss von Ihnen nicht unbedingt geglaubt werden. Eine Meinung besitzen die Berichterstatter von der Pseudoöffentlichkeit nicht. Es handelt sich lediglich um Verschwörungstheorien.