27 O 440/09 - 14.05.2009 - angebliche MfS-Verwicklungen
Aus Buskeismus
[bearbeiten] Corpus Delicti
Persönliche Erklärung des Klägers am 8. April 2009
HVD Berlin: Dr. Osuch weist Angriffe zurück
BERLIN. (hpd/HVD) In einer persönlichen Stellungnahme vom heutigen Tag erklärt der Landesvorsitzende Dr. Bruno Osuch, dass die gegen ihn erhobenen Vorwürfe haltlos seien (PDF im Anhang).
Der Humanistische Verband Deutschlands, Landesverband Berlin e.V. (HVD Berlin) hält die Anschuldigungen für ein durchsichtiges politisches Manöver in der aktuellen Auseinandersetzung um den Erhalt des gemeinsamen Ethikunterrichtes in Berlin.
Hierzu erklärt Prof. Dr. Frieder Otto Wolf, stellv. Landesvorsitzender des HVD Berlin:
- „In den Zeitungsbeiträgen der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, 5. April 2009 und der Welt vom 8. April 2009 geht es weniger um die Person Dr. Bruno Osuch als vielmehr um den HVD bzw. das parteiübergreifende Bündnis Pro Ethik. Die Unterstützer von Pro Ethik sollen verunsichert und die Initiative Pro Reli indirekt gestärkt werden. Zu verstehen ist diese arge Form politisch-journalistischer Auseinandersetzung nur vor dem Hintergrund eines möglichen Scheiterns von Pro Reli bei der anstehenden Volksabstimmung am 26. April 2009."
[bearbeiten] Presseunterweisung des Klägeranwalts
22. April 2009
Aus der Presseunterweisung des Klägeranwalts:
Herr Eisenberg hat umfagreiche Einwände für die Aktenherausgabe sowie Erklärungen seitens der MfS-Akten-Behörde und geht gegen die Herausgabe gerichtlich vor.
Gegen Verlage sind schon sind Unterlassungs- und Gegendarstellungsansprüche angemeldet und teilweise schon durchgesetzt.
Herr Eisenberg regt an, künftig von einer identifizierenden Berichterstattung Abstand zu halten.
Herr Eisenberg weist darauf hin, daß die Presseunterweisung ausschließlich zum Zwecke der Rechtewahrnehmung für den Mandanten versandt wurde. Für eine publizistische Nutzung, in welcher Form auch immer, wird ausdrücklich keine Genehmigung erteilt.
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[bearbeiten] Dr. Osuch vs. Axel Springer AG (WELT)
14.05.09: LG Berlin 27 O 440/09 Dr. Osuch vs. Axel Springer AG (WELT)
[bearbeiten] Richter
Vorsitzender Richter am Landgericht: Herr Mauck
Richterin am Landgericht: Frau Becker
Richterin am Amtsgericht: Frau Dr. Hinke
[bearbeiten] Die Parteien
Antragsteller- / Klägerseite: Kanzlei Eisenberg, Dr. König, Dr. Schork, RA Eisenberg
Dr. Osuch persönlich
Antragsgegner- / Beklagtenseite: Kanzlei Hogan & Hartson Raue LLP, RA Prof. Dr. Hegemann
[bearbeiten] Notizen der Pseudoöffentlichkeit
14.05.09: Berichterstatter der Pseudoöffentlichkeit: Achim Sander und Rolf Schälike
Vorsitzender Richter Herr Mauck: Es geht hier um eine Gegendarstellung zu einem Artikel in der Zeitung „Die Welt“. Darin sieht sich der Antragsteller in Verdacht gekommen, Mitglied in einer kommunistischen Terrorgruppe gewesen zu sein, die vom MfS gesteuert wurde. Der Antragsteller bestreitet das. Wir werden die Gegendarstellung mal im Einzelnen durchgehen. Es wird gesagt, Verdacht ergebe sich aus den Stasi-Akten.
[Kleines Wortgefecht zwischen den Parteienvertretern zu Thema „Erst denken, dann reden“]
Beklagtenanwalt Prof. Dr. Hegemann: Diese Unterlagen haben ja tatsächlich Hinweise, die diesen Verdacht begründen mögen. Zu sagen, „der Verdacht ist falsch“ – das ist eine Wertung, denn Wertungen sind entweder richtig oder falsch. Nur Tatsachen können wahr oder unwahr sein. Kann man dann also sagen, der Verdacht ist falsch? Daran zweifle ich! Daher ist die Ziffer eins nicht gegendarstellungsfähig.
Klägeranwalt Eisenberg: Woraus ergibt es sich aus den Akten, dass er der Gruppe angehörte? Sie haben niemals die Auskunft erhalten, er stände unter Verdacht.
Beklagtenanwalt Prof. Dr. Hegemann: Sie reden nicht zu Ziffer eins. Der Verdacht ergibt sich aber - der Verdacht wohlgemerkt, nicht die Gewissheit.
Klägeranwalt Eisenberg: Wieso denn?
Beklagtenanwalt Prof. Dr. Hegemann: Der Name ihres Mandanten wurde bei den Gruppenmitgliedern miterwähnt.
Klägeranwalt Eisenberg: Die Wirkung der Aufnahme ist, dass er für die Aufnahme in jede andere Dienststelle gesperrt ist.
Beklagtenanwalt Prof. Dr. Hegemann: Sie argumentieren heftig und langwierig zu der Frage, ob die Verdachtsmomente begründet sind.
Klägeranwalt Eisenberg: Sie sagen, der Verdacht ergibt sich aus den Akten. Ich sage, er ergibt sich nicht. Die Antragsgegnerin wusste seit dem 12. 02. von dem Vorgang. Am 30.03. erhält sie die vollständigen Akten. Am 31.03. erhält sie vollständige Auskunft. Dann haut sie das kurzfristig raus. Der Antragsteller war nicht erreichbar in der Türkei, in den Bergen, in Urlaub.
Beklagtenanwalt Prof. Dr. Hegemann: Es dreht sich alles im Kreis. Sie beschimpfen mich ganz fürchterlich. Den Verdacht kann ich, kann der Redakteur haben, der darf das auch haben, dazu reicht das Material. Sie können den Verdacht als unbegründet zurückweisen! Hier geht es um formalisiertes Gegendarstellungsrecht. Es bleibt die Bewertung der Faktenlage. Ihrem Mandanten geschieht daher auch nichts Böses.
Klägeranwalt Eisenberg: Es ist immer gut, wenn sie das letzte Wort haben.
Beklagtenanwalt Prof. Dr. Hegemann: Bitte, sagen sie doch was.
Vorsitzender Richter Herr Mauck: Zu Punkt zwei: Der Eindruck bleibt, als ob das MfS mit ihm geredet hätte und ihn nicht wollte – das ist etwas anderes, als wenn er selbst dann nach Nachdenken nicht wollte.
Beklagtenanwalt Prof. Dr. Hegemann: Die Sache ist inhaltsleer und geht über Punkt eins nicht hinaus.
Klägeranwalt Eisenberg: Man könnte es aber so verstehen, dass von ihm erst mal die Initiative ausging. Aber die an ihn – und er sagt nein. Sie kolportieren die Version der Stasi über das Gespräch. Es bleibt an ihm ein Makel. Er sagte aber klipp und klar „nein“. Seinerzeit war er siebzehn Jahre alt. Die MfS-Aktenbehörde teilte ihm 1999 mit, „du bist Betroffener, nicht Begünstigter“.
Beklagtenanwalt Prof. Dr. Hegemann: Es tut mir leid, aber es geht hier um eine formale Gegendarstellungsverhandlung. Es steht alles schon in der Erstmitteilung drin. Der Gegendarstellungstext ist daher nicht gerechtfertigt. […]
Richterin Frau Becker: Wir haben den Brief nicht.
Beklagtenanwalt Prof. Dr. Hegemann: Ich muss ihm doch nicht die Gegendarstellung schreiben. Was sie hier zitieren passt doch nicht.
Klägeranwalt Eisenberg: Das Ganze bringt ihn in MfS-Kollaborationsverdacht. Die Akte hier ist glasklar. Er sagt „nein“, schreibt auch noch einen Brief mit dem Inhalt „nein“. Es wird ihm die Nähe zum Spitzeldienst suggeriert. Der Akteninhalt ist ein anderer, als sie behaupten.
Beklagtenanwalt Prof. Dr. Hegemann: Was sie hier wortreich vortragen, steht in der Gegendarstellung nicht drin. Ich bestreite ihrem Mandanten nicht das Recht, andere Beweggründe zum Ausdruck zu bringen, das hat er aber nicht getan. Daher ist dies keine formal zulässige Gegendarstellung.
[Es folgen eine Reihe schneller und giftiger Repliken zwischen den Anwälten]
Beklagtenanwalt Prof. Dr. Hegemann: … so mühselig … Asta-Kindergarten …
[Richterin Frau Becker stellt an Beklagtenanwalt Prof. Dr. Hegemann eine Frage, was beim Klägeranwalt Eisenberg wütenden Protest hervorruft, da er seinen Widerpart zu oft und zu lange reden wähnt und er jetzt selbst endlich wieder zu Wort kommen will.]
Klägeranwalt Eisenberg: Ich will jetzt auch was sagen. [zum Beklagtenanwalt:] Sie erteilen hier wieder das Wort?!
[Es folgt eine Zurechtweisung durch den Vorsitzenden Richter.]
Vorsitzender Richter Herr Mauck: Benehmen sie sich vor dem Kammergericht auch so?
Klägeranwalt Eisenberg: […] Ostverträge, Kommintern, demokratischer Zentralismus, Kampfverbände, Tscheka … Anknüpfungstatsache stimmt nicht. DKP-Anwerber, DKP-Ausbilder, NVA-Ausbilder – muss alles drei abweisen können. Es wäre denkbar gewesen, dass er NVA-Ausbilder gewesen war – daher Gegendarstellung auch in diesen drei Kategorien. … das letzte Wort wieder!
Beklagtenanwalt Prof. Dr. Hegemann: Nein. Ich will nur ganz einfach erwidern. Ein Gegendarstellungsanspruch kann sich nicht darauf gründen, dass ein Leser sich etwas denken könnte. Das ist eine Gegendarstellungsformalie. In ihrer Gegendarstellung steht auch nicht drin, dass er doch DKP-Mitglied war. Ausweislich des Artikels: NVA-Ausbilder, SED- und DKP-Anwerber, DKP-Kader. Der Inhalt der Gegendarstellung bezieht sich nicht auf den Artikel.
Klägeranwalt Eisenberg: Geht´s wieder gut? Hat er das letzte Wort? Darf ich jetzt auch mal was sagen? … verquaste Aktenexegeten … Er ist einmal auf die Liste gekommen. 13.07.1978. Danach kam er nie wieder vor.
[…]
Zum Verhandlungsende wurde ein Vergleich geschlossen und ein gemeinsamer Text formuliert.
[bearbeiten] Text der Gegendarstellung
18.05.2009 Gegendarstellung
zu "Humanist mit dunkler Vergangenheit" in www.welt.de vom 8. 4. 2009:
1. Sie schreiben: „Laut Quellenlage hatten die Armeeaufklärer den Nachwuchskader im Juni 1971 nach Ost-Berlin einbestellt und waren angetan: ,Beim Gespräch zeigte er sich offen und interessiert. Mit O. wurde auch offen über die Möglichkeiten einer politischen-operativen Arbeit gesprochen. Er erkannte dabei, dass eine konspirative Tätigkeit sich nicht mit seiner offiziellen politischen Betätigung in der DKP vereinbaren ließ.“ Sie verschweigen, dass es in demselben Dokument heißt: „In seinem nach der Kontaktaufnahme geschriebenen Brief … brachte er zum Ausdruck, dass er … einer Zusammenarbeit mit der Verwaltung Aufklärung nicht zusagen kann.‘“
2. Sie schreiben im Zusammenhang mit einer „Militärorganisation (MO) von DKP und SED, auch ,Gruppe Ralf Forster‘ genannt: „Die Birthler-Behörde teilt mit: ;Bruno Osuch ist auf diesem Vorgang erfasst. Darauf notierte das MfS sämtliche Personen, die im Zusammenhang mit der Militärorganisation der DKP standen. Bei ihnen handelt es sich um NVA-Ausbilder, SED/DKP-Anwerber sowie um DKP-Kader, die in der DDR für militärische Aufgaben in der BRD ausgebildet wurden.‘ Dokumente belegen: Für eine Registrierung dieses besonders abgeschirmten Personenkreises gab es eine rigide Ordnung – die ,Geheime Verschlusssache Nr. 506/76‘ von Stasi-Minister Erich Mielke. Deshalb erscheint es nahezu ausgeschlossen, dass Osuchs Name irrtümlich auf den Vorgang geraten sein könnte.“
Dazu stelle ich fest:
a. Ich war weder DKP-Anwerber, noch bin ich in der DDR für militärische Aufgaben in der BRD ausgebildet worden.
b. In der von Ihnen zitierten Verschlusssache Nr. 506/76 ist unter anderem auch vorgesehen, dass neben den von Ihnen aufgelisteten Personen auch solche zu registrieren sind, die „vorbeugend zu sichern und aufzuklären sind“. Anzeige
3. Sie schreiben: „Der Fund in der Stasi-Unterlagenbehörde ist brisant. Denn die ,Gruppe Ralf Forster‘ war eine zutiefst intolerante Organisation, die im Krisenfall auch vor Mord und Totschlag ?nicht zurückgeschreckt wäre. Mitglieder erhielten Decknamen und wurden zu ,Spezialisten für besondere Überfall- und Hinterhaltmethoden‘ ausgebildet.“ Dazu stelle ich fest: Ich war weder Mitglied ?dieser Organisation noch erhielt ich einen Decknamen, noch wurde ich zum „Spezialisten für besondere Überfall- und Hinterhaltmethoden“ ausgebildet. Ein Deckname findet sich auch nicht in der Akte des MfS.
4. Sie schreiben: „Osuch wurde am 2. Juni 1978 zusammen mit drei hochrangigen DKP-Funktionären in den Unterlagen der ,Gruppe Aktion‘ erfasst.“ „,Der Einsatz der Genannten zur Lösung spezieller Aufgaben erfolgt kurzfristig‘, vermerkte darunter Stasi-Major Kurt Bläsing, der in einer Arbeitsgruppe von Mielke arbeitete.“ Dazu stelle ich fest: Ich bin weder angesprochen worden, noch habe ich mich je bereit erklärt, mich zur „Lösung spezieller Aufgaben“ einsetzen zu lassen. Aus der Akte ergibt sich auch keine einzige „Aufgabe“, an deren Lösung ich mitgewirkt hätte.
5. Sie schreiben im Zusammenhang mit meinem Wohnortwechsel nach West-Berlin im Jahre 1980: „Für West-Berliner gab es in der ,Gruppe Ralf Forster‘ keinen Platz. Sie galten als Sicherheitsrisiko, weil die Dichte der Geheimdienste in der geteilten Stadt so hoch wie kaum anderswo auf der Welt war.“ Dazu stelle ich fest: In der Akte findet sich kein Hinweis dafür, dass mein Wohnortwechsel zu irgendeiner Veränderung der Registrierung geführt hätte.
Berlin, den 19. 4. 2009
Rechtsanwalt Johannes Eisenberg für Dr. Bruno Osuch
Anmerkung der Redaktion: WELT ONLINE ist nach dem Pressegesetz zur Veröffentlichung dieser Gegendarstellung unabhängig von ihrem Wahrheitsgehalt verpflichtet. Nach Aktenlage kann Bruno Osuch eine Mitgliedschaft in der geheimen DKP-Terrororganisation „Ralf Forster“ nicht bewiesen werden. Das hat WELT ONLINE auch nicht behauptet.
[bearbeiten] Kommentar
Die Verhandlung war auf 14:00 Uhr bis 14:15 terminiert, eine weitere im Anschluss mit einem anderen Beklagten, der Ullstein GmbH (Az 27 O 444/09) in analoger Konstellation.
Die oben protokollierte Verhandlung zog sich bis 15:00 hin, als der Protokollant der Pseudoöffentlichkeit das Weite suchen musste. – Nicht etwa, wegen Ermüdung oder Bleistiftschwund, sondern wegen anderer Termine.
Daher kann nur auf der Pseudoöffentlichkeit bekannte Quellen zurückgegriffen werden, um das Verhandlungsende zu resümieren.
Trotz der oben erkennbaren teilweise äußersten, manchmal auch fast hysterischen Erbitterung, in der die Verhandlung geführt wurde, fand man sich – oh Wunder der Justiz – zu nicht näher nennbarer Uhrzeit zum gemeinsamen Formulieren eines Gegendarstellungstextes. Die anwaltlichen Kontrahenten sollen, so wird berichtet, ruhig, einvernehmlich und mit kollegialem „Du“ voneinander gelassen haben.
Also: Es floss kein Blut, womit doch dem Gebot der Schadensminderungspflicht auf holder und herzallerschönsterweise Rechnung getragen wurde. Alle sehen sich wieder, demnächst in diesem Theater.
[bearbeiten] Zu Dr. Bruno Osuch
Kennt jemand die Gruppe Ralf Forster?
In Wikipedea finden wir:
- Die konspirative Gruppe Ralf Forster wurde 1969 auf Weisung der SED-Parteiführung gegründet und bestand bis zum Zerfall der DDR 1989. Heute ist bekannt, dass sich hinter dem Pseudonym Ralf Forster der langjährige Leiter der Gruppe Harry Schmitt verbarg. Er war Sohn des bayerischen KPD-Politikers Heinrich Schmitt.
Der Landesvorsitzende des HVD Berlin Dr. Bruno Osuch soll angeblich Mitglied dieser Gruppe gewesen sein. Er klagt in Berlin und Hamburg. Ein gutes Geschäft für Anwalt Johannes Eisenberg. Wir werden den gerichtlichen Entscheidungen glauben.
Berlin:
- 27 O 440/09 - 14.05.2009 Dr. Bruno Osuch vs. Axel Springer AG Gegendarstelleung gegen Welt Online erwirkt.
- 27 O 444/09 Dr. Bruno Osuch vs. Ullstein GmbH
- 27 O 680/09 - 22.10.2009 Dr. Bruno Osuch vs. “Die Welt”, “Berliner Morgenpost” und “BZ”.
- 27 O 699/09 - 22.10.2009 Dr. Bruno Osuch vs. Axel Springer AG (BILD)
- 9 U 210/09 KG Berlin - 20.10.2010 Berufungsverfahren zu 27 O 699/09 Urteil
- 27 O 719/09 - 22.10.2009 Dr. Bruno Osuch vs. B.Z. Ullstein GmbH Presseerklärung mit Urteil
- VG 1 K 282.09 VG Berlin - 16.12.2009 - Dr. Bruno Osuch vs. Birthler Behörde. Herausgabe der Stasi-Unterlagen über Bruno Osuch an die Medien war unzulässig. Urteil oder Urteil
- Kammergericht 19.10.2010 Dr. Bruno Osuch vs. „Die Welt” und „Berliner Morgenpost” Bestätigung des Urteils 27 O 680/09
Hamburg:
- 325 O 193/09 - 04.06.2009 - Humanistischer Verband Deutschlands gegen Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH - - eintsweilige Verfügung. Verbioten zu behaupten die F.A.Z habe eine Gegendarstellung erwirkt.
- 324 O 347/09 - 25.09.2009 Dr. Bruno Osuch vs. Frankfurter Allgemeine Zeitung
- 325 O 339/09 - 29.01.2010 - Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH gegen Humanistischer Verband Deutschlands - Landesverband Berlin e.V. Klage wurde abgewiesen Urteil.
- 324 O 29/11 - 17.06.2011 Dr. Bruno Osuch vs. Frankfurter Allgemeine Zeitung - Geldentschädigung
- 324 O 404/12 - 02.11.2012 - Axel Springer AG u.a. - Geldentschädigung
[bearbeiten] Erklärungen von Dr. Bruno Osuch
- Aus der Tatsache, dass ich in jungen Jahren – wie viele damals – meinte, meine Ideale in einer orthodox-marxistischen Splittergruppe verwirklichen zu müssen, habe ich nie einen Hehl gemacht.
- In dem Bericht über meinen Austritt aus der SEW vom 24. September 1985 durch den Kreisvorsitzenden steht wahrheitsgemäß:
- „Auf befragen seiner Genossen erläuterte er ergänzend, dass ihm unkritische Haltung der Partei zum realen Sozialismus am meisten zu schaffen macht. Hierbei führte er als Beispiel die Widersprüche in der Sowjetunion, Polen und DDR an. Die Widerspiegelung von Widersprüchen im real existierenden Sozialismus finde weder in unserer noch in der DDR-Presse statt. … In der politischen Aktivität der Partei sei kein Erfolg zu erkennen, bestenfalls mit einer Maus vergleichbar.“
- Meine frühere DKP/ SEW Mitgliedschaft habe ich im Übrigen auch bei meinem seinerzeitigen Eintritt in die SPD offen dargelegt. Ich bin entsetzt darüber, dass das ich offensichtlich ohne mein Wissen von der Staatssicherheit der DDR beobachtet wurde und scheinbar funktionalisiert werden sollte. Ich bitte die Birthler-Behörde und alle anderen staatlichen Behörden um Mithilfe bei der Aufklärung.
- Dr. Bruno Osuch
Kommentar, Rolf Schälike:
Was hat Dr. Bruno Osuch dazu beigetragen aufzuklären, wie die Zusammenarbeit zwischen der DKP und den anderen "marxistischen" Splitterpareien mit der SED und der Stasi von ihm damals empfunden, erkannt und gesehen wurde. Welche Erkenntnisse besitzt Dr. Bruno Osuch heute dazu? Was ist davon öffentlich, was gelangte lediglich in die Schränke unserer heutigen Geheimdienste?
Bestimmt hat Dr. Bruno Osuch als Zeitzeuge dazu interessante Tatsachen und Kenntnisse beizusteuern.
In einer Stellungnahme vom 8. April 2009 hatte Dr. Bruno Osuch bereits an Eides statt erklärt:
- „Ich war nie Mitglied der „Gruppe Ralf Forster" bzw. der Militärorganisation der DKP (MO). Ich habe zu keiner Zeit an Schulungskursen, Ausbildungen und sonstigen Veranstaltungen in der DDR teilgenommen. Ich hatte zu keiner Zeit offizielle oder inoffizielle Kontakte zu Stellen der Staatssicherheit der DDR." Quelle: HDV Berlin
Wir können unbeschadet behaupten, diese Erklärung geht an der Wahrheit vorbei. Jedes DKP/SEW - Mitglied hatte irgendwie inoffizielle Kontakte, zumindest nicht wissentlich und nicht willentlich zu der DDR-Stasi. Jeder, der in die DDR einreiste, jeder, der von Westdeutschland die Transitstrecke nach Berlin nutze, hatte offizielle Kontakte zu Mitarbeitern der DDR-Stasi, zumindets an der Grenze. Alle Meldezettel landeten bei der DDR-Stasi in deren Akten.
Dr. Bruno Osuch bittet andere um Aufklärung. Man sollte erst selbst mit der Aufklärng beginnen. Danach kann man das auch von anderen erwarten und gegebenenfalls verlangen.
Eine Aufklärung über die Zensurgerichte in Berlin und Hamburg, erst recht unter Beobachtung der Geheimdienste, ist höchst umstritten und sicher der falsche, falls nicht der falscheste Weg.
Wohl nichts gelernt aus der Vergangenheit.
[bearbeiten] Wichtiger Hinweis
Für diesen Bericht gilt, was für alle Berichte gilt: Alles, was in den Berichten steht, entspricht nicht unbedingt der Wahrheit. Beweisen können die Berichterstatter nichts; geurteilt nach den strengen Regeln der Zensurkammern, sind die Recherchen der Berichterstatter erbärmlich. Was in den Berichten in Anführungszeichen steht, ist nicht unbedingt ein Zitat. Oft wird eine falsche Zeichensetzung verwendet. Dafür haben schon mehrere Berichterstatter in Deutschland Heute gesessen. Die Berichterstatter möchten für ihre mangelnde Kenntnis der Grammatik und Syntax bzw. deren nicht exakte Anwendung nicht noch ein weiteres Mal ins Gefängnis. Was als Zitat erscheinen kann, beruht lediglich auf den während der Verhandlung geführten handschriftlichen Notizen. Auch wenn andere Texte, welche nicht in Anführungszeichen stehen, als Zitate erscheinen, sind es keine, denn beweisen können die Berichterstatter als Pseudoöffentlichkeit nichts. Auch Zeugen gibt es keine. Sowohl Anwälte als auch Richter werden sich an nichts erinnern - sie haben Besseres zu tun. Was merkwürdig erscheint, muss von Ihnen nicht unbedingt geglaubt werden. Eine Meinung besitzen die Berichterstatter von der Pseudoöffentlichkeit nicht. Es handelt sich lediglich um Verschwörungstheorien.Stasi